Nach einem Unfall oder im Verlauf einer Erkrankung wenden sich Patienten vertrauensvoll an einen Mediziner, um durch gezielte Behandlung gesund zu werden. In manchen Fällen können diesem jedoch Fehler unterlaufen, die den Genesungsverlauf der Patienten negativ beeinflussen. Beobachten Sie, dass die Maßnahmen Ihre Situation verschlechtern anstatt verbessern, sollten Sie einen Anwalt für Behandlungsfehler einschalten, um Ihre Rechte auf Schadensersatz oder Schmerzensgeld zu prüfen. Da eine fachliche Bewertung genaue Kenntnis über die Behandlung erfordert, bewahren bitte Sie alle Unterlagen und Laborbefunde auf. Bestenfalls führen Sie ein Patiententagebuch, um sofort Details zu notieren.

Da Ärzte gegenüber Dritten der Schweigepflicht unterliegen, ist die schriftliche Entbindung seitens des Patienten erforderlich. Zu diesem Zweck wenden Sie sich an Ihre Krankenkasse, die einen entsprechenden Musterbrief bereitstellt. Erst dann ist der Anwalt berechtigt, die Behandlungsprotokolle des behandelnden Arztes anzufordern. Aus juristischer Sicht liegt ein Behandlungsfehler vor, wenn der Patient einen Schaden durch nachweisliches Fehlverhalten des medizinischen Personals erleidet, der sich eindeutig auf ärztliche Anweisungen zurückführen lässt.

Ein Anwalt für Behandlungsfehler deckt auf, durch welche medizinischen Tätigkeiten oder Ursachen der Schaden entstanden ist. So tritt ein Therapiefehler auf, wenn Abweichungen bei allgemein gültigen Leitlinien vorliegen. Befindet sich der behandelnde Arzt in einer Weiterbildung und fehlt gleichzeitig die Qualifikation zur Behandlung, haften der Krankenhausträger und der Chefarzt bei Organisationsverschulden, während den ausführenden Arzt sogenanntes Übernahmeverschulden betrifft. Darüber hinaus entscheidet die Abweichung vom Fachärztestandard über die Einstufung als einfacher oder grober Behandlungsfehler.

Bei einem Diagnosefehler liegt die falsche Auslegung diagnostischer Befunde vor, während der Arzt bei einem Befunderhebungsfehler die Feststellung der zu Diagnosezwecken erforderlichen Befunde unterlässt. In beiden Fällen ist eine anwaltliche Vertretung empfehlenswert. Gerichte beurteilen das Nichterkennen eines Befundes als groben Behandlungsfehler in zweierlei Hinsicht, wenn der Patient durch Nichtbehandlung oder falsche Behandlung mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50 Prozent eine schwerwiegende Verschlechterung seines Gesundheitszustandes erfährt.

Fehlende Information über Nebenwirkungen verordneter Medikamente oder die Verhaltensweise nach der Operation stellen eine Verletzung der Sicherheitsaufklärung gegenüber dem Patienten dar. Ein kompetenter Fachanwalt für Behandlungsfehler unterstützt Betroffene hinsichtlich der Beweislast, die bei einfachen Behandlungsfehlern beim Patienten liegt. Der Jurist erklärt Ihre Rechte und entwickelt nach der Einschätzung der Sachlage eine Strategie, Ihre Ansprüche durchzusetzen.

Der fachlich versierte Jurist bestellt einen unabhängigen medizinischen Gutachter, dessen Beurteilung der Krankenakte als Beweismittel dient. Bleiben Verhandlung mit einer Schlichtungsstelle und den Versicherungen erfolglos, leitet der Anwalt in einem zivil- oder strafrechtlichen Verfahren eine Klage zur Durchsetzung Ihrer Ansprüche vor Gericht ein. Ein spezieller Anwalt für Behandlungsfehler steigert die Chancen von Betroffenen in einem oftmals langen Weg, ihre Rechte zu wahren und eine gebührende Entschädigung zu erhalten.

Zu diesem Thema können Sie z.B. die Kanzlei Liske Rechtsanwältin Nadine Liske konsultieren.

Teilen